Seit sechs Jahren wird am 21. März der Welt-Down-Syndrom-Tag gefeiert. Weltweit sollen heute Veranstaltungen, Initiativen und Kampagnen das öffentliche Bewusstsein für Trisomie 21 fördern. Das Datum ist dabei nicht zufällig gewählt. Menschen mit dem Down-Syndrom haben das 21. Chromosom in dreifacher Ausführung – daher der 21. Tag im dritten Monat März.
Eine Kampagne hat dieses Jahr im Vorfeld des Tages ganz besonders für Aufmerksamkeit gesorgt. In ihrem Zentrum steht ein Video der italienischen Organisation «CoorDown»:
Das Video spricht das Phänomen der sogenannten «selbsterfüllenden Prophezeiung» an. Die kanadische Schauspielerin und Moderatorin Madison Tevlin, die selbst das Down-Syndrom hat, zeigt anhand einiger Beispiele auf, warum die Gesellschaft Menschen mit Behinderung mehr zutrauen sollten – anstatt zu versuchen, sie zu behüten. «Assume that I can, so maybe I will», so die Botschaft der Kampagne – zu Deutsch: «Geh davon aus, dass ich kann, und vielleicht werde ich es tun.»
Das Video ist auch den Schweizer Trisomie-21-Organisationen bekannt. «Die Botschaft ist genau diejenige, die wir der Öffentlichkeit stets gerne vermitteln», sagt Rahel Beusch von «insieme 21» auf Anfrage.
Besonders lustig sei auch der zweite Teil der Botschaft. Dieser sorge vermutlich vor allem bei Leuten, die einen regelmässigen Umgang mit Menschen mit Down-Syndrom pflegen, für ein Schmunzeln. Denn: «Menschen mit Trisomie 21 sind sehr willensstark, manchmal auch im Nicht-Wollen», so Beusch.
Auch in der Schweiz nutzen verschiedene Organisationen den 21. März, um auf Trisomie 21 aufmerksam zu machen. «insieme21», «Avventuno» und «ART21» haben zum Beispiel eine gemeinsame Plakataktion im «Do-it-yourself»-Stil lanciert. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können dabei ein Foto einreichen und dieses wird mit dem Posterlayout und dem diesjährigen Slogan «Wir entscheiden mit!» versehen. Dann können sie es wieder herunterladen, selbst ausdrucken und aufhängen. Die kostengünstige Idee zu dieser Kampagne stamme aus den Niederlanden und werde in der Schweiz seit 2007 ebenfalls so umgesetzt, heisst es auf «tri21.ch».
Zusätzlich dazu finden laut Rahel Beusch heute Verteilaktionen in allen Regionen der Deutschschweiz statt. Dabei werden Kärtchen mit einem Spendenaufruf und von Lindt gesponserte Schokoladen-Herzen verteilt.
Die Gesellschaft sollte aufhören diese wertvollen Mitmenschen zu behindern....